15. Mittsommernacht im Hainich

Lauterbach, den 18.07.2017

Zum nunmehr 15. Mal stieß unter Regie von Nationalparkführerin Susanne Merten die beliebte Mittsommernacht im Hainich auf Riesenresonanz; die Biologielehrerin setzte die Idee zu dieser zauberhaften nächtlichen Wanderung zur Betteleiche erstmals 2003 in die Tat um und freut sich seither als gute Waldfee im türkisgrünen Gewand über den regen Zuspruch durch Wanderer und die engagierte Mitwirkung von über 30 kleinen und großen Aktricen, Akteuren und Helfern, die auch heuer ihre schöne Aufgabe wieder mit Bravour bewältigten.

Auch die rührigen Feuerwehrleute von Lauterbach: Mark Kolbe, Pascal Hasert sowie Bürgermeister und Brandmeister Bernd Hasert halfen mit, dass beim Parken der vielen Besucher auf dem Harsberg alles problemlos klappte.

Diesmal stand die Nacht unter dem Motto „Sonnenwende und Blumenzauber“; es wurden mehr als 200 Besucher zum stimmungsvollen Dämmerungsspaziergang vom Urwaldcamp zur Betteleiche begrüßt. Nach dem musikalischen Auftakt mit der Gruppe „Encanto“, geleitet von Kirchenmusikerin Ricarda Kappauf, stellte Susanne Merten mittels farbenprächtigem Mittsommerstrauß wunderschöne Pflanzen mit Sonnengesichtern vor, darunter Sonnenblume, Margerite und Gänseblümchen. Letzteres ist die Heilpflanze des Jahres 2017 und spielte ebenso wie die Sonnenblume im Märchen eine Hauptrolle. Vielen Menschen ist die Heilwirkung des besonders bei Kindern beliebten Gänseblümchens bekannt, doch nicht so geläufig könnte es sein, dass sich das kleine Pflänzchen in der Kinderheilkunde bewährt hat. Seine essbaren Blüten helfen bei Erkältungen und Hautausschlägen und werden gern in Salaten verwendet.

Die Waldfee stellte auch das Glühwürmchen als „zauberhaftes Funkeln im Dunkeln“ vor und einige der kleinen Leuchtkäfer zeigten sich tatsächlich, so wie alle Jahre. Der Weg war mit über 250 Teelichtern mystisch beleuchtet, sodass die nächtlichen Besucher eine gute Orientierung zurück zum Ausgangspunkt hatten. Nationalpark-Ranger Siegfried Ludwig sorgte mit dem Aufstellen der Lichter für die Sicherheit am Weg und Ralf Zimmermann, Mitarbeiter in der Nationalparkverwaltung Hainich, begrüßte die Teilnehmer im Namen der Nationalparkleitung. Karin Vogtschmidt und Deborah Ann Merten führten die Kinder, die einige Sommerblumen kennenlernten, Märchen hörten, Elfenspuren im Wald suchten und hinter der symbolträchtigen Betteleiche den zauberhaften Mittsommerschatz fanden. Und weiße Elfen und kleine dunkle Kobolde luden als mystische Waldwesen zum Tanz ein.

Für beste gastronomische Betreuung sorgte erstmals das Team vom Urwald-Life-Camp: Bratwurst, Brätel, Brezen und auch Holunderlimonade gab es passend zur Mittsommerzeit. Die Gruppe „Encanto“, seit Jahren als Waldmusikanten dabei, spielte noch einmal an der Betteleiche auf; Solistin Nele Puchta stimmte die Nachtschwärmer mit glockenklarer Stimme auf den Sommer ein und bewies mit dem schwedischen Mittsommerlied „Idas Sommerlied“ ihr Talent als Sängerin. Auch der zur Sommersonnenwende blühende Zauberbaum Holunder stand im Fokus: Früher sagte man über seine Heilkraft den Spruch „Holunder tut Wunder“. Und diesmal schmückten viele Teilnehmer einen blühenden Holunderbusch am Wegesrand mit bunten Wunschbändchen.

 

Text und Foto: Klaus Fink

 

Bild zur Meldung: 15. Mittsommernacht im Hainich